Da ich in meiner Freizeit noch immer viele Tiere fotografiere, dachte ich mir, dass ich euch etwas über einige von Ihnen erzähle. Heute ist der Weiße Tiger dran, der von vielen Menschen als wunderschön angesehen wird, doch nicht alle wissen bescheid, wie es eigentlich zu dieser Farbgebung der Tiere kommt und welchen Preis sie dafür zahlen.
Weiße Tiger sind Farbvarianten des Königstiger (Panthera tigris tigris) – oder auch Bengal-Tiger genannt – und sind keine Albinos. Ihre weiße Färbung verdanken sie dem rezessiven Gen SLC45A2, welches nur weitergegeben wird, wenn Vater und Mutter dieses besitzen. Genau hier liegt das Problem bei der Aufzucht Weißer Tiger, denn normal gefärbte Tiere besitzen dieses Gen nicht und es würde von den dominanteren unterdrückt werden, was zu der üblichen orangen Färbung führen würde.
Da 1958 das letzte frei lebende Exemplar eines Weißen Tigers getötet wurde, musste man sich des Tigers „Mohan“ bedienen, welcher ein paar Jahre zuvor gefangen wurde und im indischen Zoo Rewa lebte. Er musste Nachkommen mit anderen weißen Exemplaren produzieren, denn nur so konnte garantiert werden, dass auch weitere Tiere dieser Farbvariante existieren.
Somit sind alle derzeit auf der Welt lebenden Weißen Tiger Nachkommen von Mohan und deren Inzuchten. Wie es dabei üblich ist, kommt es des öfteren zu genetischen Defekten, oder kranken Tieren, da das Erbmaterial zu wenig Diversität aufweist.
Auf Wikipedia und vielen anderen Seiten gibt es detailliertere Informationen zu dem Thema. Ich gestehe, dass ich diese Tiere wirklich sehr gerne fotografieren, obwohl ich es nicht gut heiße, wie sie derzeit zustande kommen. Hoffentlich führen die aktuellen Forschungen der Universität Peking dazu, dass man in Zukunft Weiße Tiger auf eine etwas natürlichere Weise züchten kann, ohne auf Inzucht zurückgreifen zu müssen.